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Die gutartige Vergrößerung der Prostata

Was sind die Symptome bei einer gutartigen Prostatavergrößerung?

Häufige Symptome bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie: BPH) sind ein verzögerter Beginn des Wasserlassens trotz Pressen, abgeschwächter Harnstrahl, Blasenentleerungsstörung in mehreren Portionen, Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung, gehäufte Notwendigkeit des Wasserlassens auch nachts (Nykturie), plötzliche Harndrangepisoden bis hin zum unfreiwilligem Urinverlust, Unfähigkeit, die Blase zu entleeren (= Harnsperre), blutiger Urin (Hämaturie), Brennen beim Wasserlassen bei gleichzeitiger Harnwegsinfektion oder bei einem Blasenstein.

Untersuchungsgang

Zuerst zieht man den IPSS-Score und die präzise Krankheitsgeschichte hinzu, um andere Ursachen der Nykturie auszuschließen. Zudem wird sich der Frage gewidmet, wie stark die Lebensqualität beeinträchtigt ist. Weitere Untersuchungen sind eine Urin- und Blutanalyse (Kreatinin, PSA) und ein Ultraschall der Restharnvolumen (wiederholte Messung), Nieren zur Beurteilung des Abflusses zur Blase und der Prostata (Volumen, Anhebung des Beckenbodens). Auch Röntgenaufnahmen mittels einer Kontrastmittelaufnahme der Harnröhre (Ausschluss einer Harnröhrenstriktur) liefern mehr Aufschluss.

Wie wird eine vergrößerte Prostata behandelt?

Es stehen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Wahl der besten Therapie für richtet sich nach Schwere der Erkrankung und wird individuell in Absprache mit unseren Experten bestimmt, um bestmögliche Ergebnisse bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu erzielen.

Beobachten, eventuell Gabe von Pflanzenstoffen

Der Verlauf einer gutartigen Vergrößerung der Prostata ist nicht voraussagbar. Die Beschwerden können über mehrere Jahre stabil bleiben oder sich sogar von alleine wieder bessern. Deshalb sollte der Patient mit milden Beschwerden lediglich beobachtet werden. Pflanzliche Mittel wie Extrakt aus Kürbiskernen, Phytosterol, Extrakt aus Sägepalmenfrüchten können bei einigen Patienten lindernd angewendet werden.

Medikamentöse Behandlung

Für zunehmende BPH-Beschwerden können zwei Substanzklassen medikamentös eingesetzt werden:

Alpha1-adrenerge Rezeptorenblocker (z.B. Tarazosin)

Ursprünglich wurde dieses Medikament für die Bluthochdruckbehandlung entwickelt. Sie vermindert die Spannung der glatten Prostatamuskulatur, wodurch die Kompression der prostatischen Harnröhre vermindert wird. Mögliche Nebenwirkung (bei ca. 15 Prozent der Patienten) ist ein geringer Blutdruckabfall mit Schwindel oder eine retrograde Ejakulation (reversibel). Ganz selten kommt es zu einer Verminderung des Blutstromes in die Herzkranzgefäße.

Alpha-Reduktase-Hemmer (Finasterid)

Diese Substanz blockiert in der Prostatazelle die Konversion von Testosteron in Dihydrotestosteron, dem stärksten männlichen Sexualhormon. Damit wird das Wachstum des Adenomgewebes behindert, sogar ein Schrumpfen des Adenoms kann beobachtet werden. Allerdings wirkt diese Substanz erst ab einem Prostatavolumen von mehr als 50 cm. Bei kleinen Adenomen wird keine Besserung der Symptome beobachtet. Mögliche Nebenwirkungen sind Impotenz (5 Prozent) und eine Brustschwellung (0,5 Prozent). Bei letzterem ist unbedingt ein Ausschluss eines Brustkrebses erforderlich. Die Einnahme von 5-Alpha-Reduktase-Hemmer führt zu einer „PSA-Kosmetik“; ein unter der Einnahme gemessener PSA-Wert muss verdoppelt werden.

Operative Behandlung

Häufig wird Patienten mit der Begründung „die Prostata sei groß“ die operative Behandlung vorgeschlagen. Das ist sicher falsch! Die BPH-Beschwerden korrelieren nicht mit dem Volumen der Prostata, sondern mit dem Ausmaß der Abflussbehinderung. Die Zunahmen der Abflussbehinderung der Blase durch die Prostata kann zu einer Reihe von Problemen führen: Verdickung der Blasenwand, Reduzierung der Blasenkapazität, irritable, instabile Blase, Drang, Dranginkontinenz, Blasendivertikel, Restharnbildung mit Harnwegsinfektion, Blasensteine, Stauung der Prostatavenen mit Blutung (Hämaturie), Rückstau des Urinabflusses aus den Nieren, komplette Harnsperre (Unfähigkeit, die Blase zu entleeren). Daraus ergeben sich klare Kriterien, die einen operativen Eingriff erst rechtfertigen:

  • Restharn, mehrfach gemessen > 150 ml
  • Stauung des Nierenabflusses
  • Wiederholte Harnwegsinfektion bei hohem Restharn
  • Blasensteinbildung
  • Irritable Blase mit verdickter Blasenwand und reduzierte Kapazität
  • Blutung aus gestauten Prostatavenen

Diese Kriterien können objektiv festgestellt werden. Hinzu kommt das subjektive Empfinden des Patienten. Wenn dieser sich durch die BPH-Symptomatik deutlich eingeschränkt sieht, ist die operative Therapie ebenfalls gerechtfertigt.

Operative Behandlungsverfahren

Eine wichtige Frage für die Entscheidung, welches operative Verfahren zum Einsatz kommen soll, ist die geschätzte Belastung der Harnröhre. Eine Harnröhrenstriktur als Spätfolge einer Prostataoperation gilt es zu vermeiden.

Elektroresektion

Nach wie vor stellt die klassische Elektroresektion (monopolar oder bipolar) den Goldstandard bei den endoskopischen Operationsverfahren dar.

Laserverfahren

Es stehen zwei Laserverfahren zur Verfügung: die Thuliumlaser-Adenomenuklation und die Greenlight-Laser-Adenom-Evaporisation. Beide Verfahren haben den Vorteil, dass mit einem geringen Blutverlust und einer geringen Belastung der Harnröhre zu rechnen ist. Mit dem Thuliumlaser wird das Adenom an seiner Grenzschicht zum normalen Prostatagewebe entfernt. Mit dem Greenlight-Laser hingegen wird das Adenomgewebe verdampft. Der Greenlight-Laser hat den Nachteil, dass die Abtragungsfläche aus einer Schicht toten Gewebes besteht, die erst langsam abgestoßen wird. Deshalb dauert die Abheilung der inneren Wunde und damit die irritable Phase sehr lange. Sehr große Prostataadenome sollten, um die Harnröhre nicht zu belasten, offen enukleiert werden (Operation nach Millin). Dieses Verfahren kann auch laparoskopisch durchgeführt werden.

Vorsorge-Untersuchungen sind ein wichtiger Teil Ihrer Gesundheit!

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