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Prostatakarzinom

Was sind Symptome für Prostatakrebs?

Wie auch bei allen anderen Krebsarten ist bei Prostatakrebs eine Früherkennung wichtig, um bessere Heilungschancen zu haben. Das Problem ist jedoch, dass im Frühstadium kaum Symptome auftauchen.

Mögliche Symptome bei fortgeschrittenem Stadium können sein:

  • Probleme beim Wasserlassen
  • Blut im Urin oder Sperma
  • Potenzstörungen
  • Schmerzen bei der Ejakulation

Deshalb ist eine vorzeitige Vorsorgeuntersuchung wichtig. Ein PSA-Test kann dabei helfen, den Krebs rechtzeitig zu erkennen.

Welcher PSA-Wert ist kritisch?

Der PSA-Wert (prostataspezifischem Antigen) ist lediglich ein Laborwert. Er wird ergänzt durch die Bestimmung des freien PSA’s. Der Normbereich steigt mit zunehmendem Alter. Besonders interessant ist die Veränderung des PSA-Wertes über die Zeit (Kinetik). Eine Zunahme pro Jahr von unter 0,75 µg/ml ist normal. Der Anstieg bei einem 45-jährigen Mann von 2 auf 2,75 µg/ml/Jahr sollte zum Beispiel unbedingt Anlass für weiterführende Untersuchungen geben. Störfaktoren wie Prostataentzündungen, harter Stuhlgang, Radfahren, Sex, transrektale Prostatauntersuchung beeinflussen den PSA-Wert. Eine Veränderung des PSA-Werts ist keine Diagnose, sondern nur ein Hinweis.

Was kann man bei einem auffälligen PSA-Wert tun?

Zunächst muss der PSA-Wert mehrfach kontrolliert werden, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Prostatakrebs oder um eine Entzündung der Prostata handelt. Beides muss unbedingt behandelt werden. Eine Prostata-Entzündung kann nach Vorbehandlung bereits mit einem Antibiotikum therapiert werden.

Prostata-MRT

Was bedeutet Transrektaler Ultraschall?

Das MRT der Prostata mit Klassifizierung verdächtiger Areale nach dem PI-RADS-Score erlaubt Bereiche festzulegen, aus denen bioptisch Gewebe für die histopathologische Diagnostik gewonnen werden sollte. Im Umkehrschluss identifiziert man so auch unverdächtige Prostaten, die nicht biopsiert werden müssen.

Fusionsbiopsie

Der Biopsievorgang erfolgt gesteuert durch den transrektalen Ultraschall. Mittels eines Punktionsrasters wird die Prostata fixiert und kartografiert, wobei das Ultraschallbild mit dem MRT-Bild elektronisch verschmolzen wird. (D. Schilling et al.)

Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?

Die Diagnose Prostatakarzinom kann alleine nur über die histopathologische Untersuchung erfolgen. Mit dem vom Pathologen festgelegten Gleason-Score (2-10) lassen sich Risikogruppen abschätzen. Es wird zwischen Karzinomen niedrigen, mittleren und hohen Risikos unterschieden (Hochrisiko-Karzinom Gleason 7b-10).

Weiterführende Diagnostik

In Abhängigkeit vom PSA-Wert (> 15 µg/ml) und geschätztem Tumorvolumen muss eine Knochenszintigrafie durchgeführt werden.

Endgültige diagnostische Festlegung

Man unterscheidet zwischen lokalisiertem, lokal fortgeschrittenem und metastasiertem Prostatakarzinom.

Wie wird Prostatakrebs behandelt?

Bei einem Prostatakarzinom mit niedrigem Risiko reicht eine abwartende Beobachtung („wait and see“). Abwartende Beobachtung bedeutet allerdings eine regelmäßige Kontrolle inklusive Re-Biopsie. Beim Karzinom mit mittlerem Risiko entscheidet man zwischen abwartender Beobachtung und aktiver Therapie. Diese Entscheidung hängt von der PSA-Kinetik und dem Anteil von Gleason Pattern 4 im Tumorgewebe ab. Außerdem setzt die Entscheidung für eine aktive Therapie eine geschätzte Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren voraus.

Was sind aktive Therapieoptionen?

  • Roboterassistierte radikale Entfernung der Prostata mit/ohne Versuch der Erektionserhaltung (Neurolyse) (reine roboterassistierte Therapie)
  • Strahlentherapie (Sonderform Protonenbestrahlung und Brachytherapie mit Seeds)
  • In ausgewählten Fällen: Ablation mit hoch fokussiertem Ultraschall (HI-FU)

Alle Behandlungsmethoden haben ein erhebliches Nebenwirkungs- und Komplikationspotential, das eingehend mit dem Patienten besprochen wird. Eine Faustregel ist zu beachten: Je höher der Gleason-Score, umso strahlenresistenter ist das Karzinomgewebe.

Vorsorge-Untersuchungen sind ein wichtiger Teil Ihrer Gesundheit!

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