Thulium Laser Enukleation
Ist die medikamentöse Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung nicht mehr erfolgreich, ist eine operative Verringerung des Blasenauslasswiderstandes notwendig. Dies erreicht man durch Entfernung der vergrößerten Prostataknoten, die auf die Harnröhre drücken.
Wie wird eine Thuliumlaserenukleation der Prostata (ThuLEP) durchgeführt?
Ein großer Vorteil des Laserverfahrens im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist der geringere Blutverlust. Auf herkömmliche Art und Weise wird mit einer Elektroschlinge das Gewebe Stück für Stück von innen wie mit einem Hobel abgeschält. Da die Prostata ein sehr gut durchblutetes Organ ist, kann es hier zu größeren Blutungen kommen. Ein weiteres Problem bei den sogenannten monopolaren Resektionen ist die Verwendung von Spülflüssigkeit, die vom Körper aufgenommen werden kann und den Salzgehalt im Blut verschieben kann.
Bei der sogenannten Laserenukleation der Prostata wird zwar ebenfalls durch die Harnröhre operiert, aber durch die Verwendung des Lasers gelingt es, sich in blutarmen anatomischen Schichten der Prostata zu bewegen und so das Eröffnen von größeren Blutgefäßen zu vermeiden. Zusätzlich führt die physikalische Eigenart des Lasers zu einer Blutgerinnung in den Gefäßen und vermindert dadurch deutlich den Blutverlust. Die dabei verwendete Spüllösung entspricht im Salzgehalt dem Blut und führt daher nicht zu den gefürchteten Verschiebungen im Elektrolythaushalt. Anders als bei den sogenannten „Greenlightlasern“ wird bei der Laserenukleation das vergrößerte Prostatagewebe im gesamten gelöst und dann nach Zerkleinerung durch die Harnröhre entfernt. Bei der Greenlightlaserung oder Laserevaporation kommt es zum Verdampfen des Gewebes. Dabei steht nach der Operation kein Gewebe mehr zur Verfügung, um eine pathologische Untersuchung auf das etwaige Vorliegen eines Karzinoms durchführen zu können.
Was sind die Vorteile?
Die Thulium Laser Enukleation hat also drei große Vorteile: geringerer Blutverlust, geringere Kreislaufstörung und der Möglichkeit das Gewebe pathologisch zu untersuchen.
Aus diesen Gründen führen wir an unserer Klinik nahezu ausschließlich die Enukleation der Prostata durch. Dabei können Drüsenvolumina bis weit über 100 ml mit dem Laser durch die Harnröhre operiert werden. Nur in seltenen Fällen, zum Beispiel bei sehr großen Drüsenvolumina oder bei begleitenden Harnblasensteinen nehmen wir noch eine offene Enukleation des vergrößerten Prostatagewebes vor.